Matthias Steuer
Ihro fürstliche Gnaden ….
Die Fürstpröpste von Ellwangen und ihre Kultur
erschienen 2011; 355 Seiten,
230 Farb- und SW-Abbildungen,
umfangreiche Quellenangaben,
Hardcover-Einband, 19 x 25 cm,
€ 29,90
ISBN: 978-3-00-024630-2
Herausgeber: Geschichts- und Altertumsverein Ellwangen e.V./ Tourismusverein Ellwangen e.V.
Vorworte: Karl Hilsenbek, Oberbürgermeister der Stadt Ellwangen, Joachim Renschler, Vorstand des Geschichts- und Altertumsverein Ellwangen e.V. (Trägerverein des seit 1908 bestehenden Schlossmuseum Ellwangen), Thomas Maria Renz, Weihbischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Michael Windisch, Pfarrer von St. Vitus Ellwangen.
Lektorat: Gernot Stepper, Gymnasialprofessorin a. D. Maria Würfel, Dr. Rudolf Grupp
Das Buch Ihro fürstliche Gnaden…. Die Fürstpröpste von Ellwangen und ihre Kultur bietet erstmals die zusammengefasste Beschreibung von Leben und Wirken aller 20 Regenten von 1460 bis 1802, ergänzt um teilweise bisher unbekannte Abbildungen und Originalzitate. In verständlicher und übersichtlicher Weise vermittelt der Autor Matthias Steuer, der als Leiter des Ellwanger Schlossmuseums am Ort des ehemaligen Geschehens sitzt, einen Einblick in die Herrschaftsgeschichte eines Kleinstaats.
Das Buch enthält jedoch nicht nur Fakten zum Leben der Stiftspröpste, sondern hat auch Ereignisse abseits der großen Geschichte zum Thema. So erfährt man über den bei einer Badekur entführten Fürstpropst oder wie die Pröpste ihre Kinder- und Jugendzeit verbrachten oder kann gedanklich mit Clemens Wenzeslaus auf Wildschweinjagd gehen. Dadurch darf der Leser am Hofleben teilnehmen und erlebt einen Gang durch die Jahrhunderte mit Themen wie Reformation, Hexenverfolgung, Dreißigjähriger Krieg, Absolutismus und Aufklärung.
Die Fürstpropstei Ellwangen ging 1460 aus der im 8. Jahrhundert gegründeten Benediktinerabtei hervor. Das weltliche Chorherrenstift wurde, wenn es um seine Besetzung ging, zum begehrtesten Objekt reichskirchenpolitischer Interessen im Bistum Augsburg. Unter materiellen Aspekten betrachtet war es das reichste geistliche Besitztum, das durch die Säkularisation von 1802/03 Württemberg einverleibt wurde. Auf den Ellwanger Propsteistuhl wurden deshalb durchweg angesehene Persönlichkeiten gewählt. In der Mehrzahl entstammen die Fürstpröpste aus Familien der schwäbischen reichsunmittelbaren Ritterschaft, die Pröpste zu Ende des 17. und im 18. Jahrhundert kamen aus dem Hochadel. Namen wie Pfalz-Neuburg, Schönborn und Fugger zeugen von der Glanzzeit des fürstlichen Stifts. Durch Anhäufung von Ämtern hatten die Fürstpröpste großen Einfluss im "Alten Reich" und bekleideten hohe kirchliche und weltliche Positionen im ganzen heutigen Deutschland – beispielsweise in Trier, Mainz, Worms oder Regensburg – und darüber hinaus.